Metternich
Das Kreuz deutet an, dass der Ort zum alten Kurfürstentum Köln gehörte. Der untere Teil erinnert an die beiden in Metternich ansässigen Adelsfamilien, die den Namen Metternich führten, aber nicht miteinander verwandt waren. Handelt es sich bei denen mit dem Löwenwappen um eine Nebenlinie der Herren von Alfter, so kamen die mit den drei Muscheln, deren bedeutendster Nachfahre der österreichische Staatskanzler war, aus dem Hause derer von Hemberg-Hemmerich.
Statistik |
1798 |
1803 |
1850 |
1905 |
1939 |
1950 |
1970 |
2000 |
2010 |
2020 |
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Einwohnerzahl der |
355 | 376 | 614 | 569 | 657 | 867 | 1.287 | 2.124 | 2.063 | 2.052 |
Geschichtsdaten |
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Ersterwähnung des Ortes Metternich | 1303 |
Territorialherr wurde der Kölner Erzbischof | 1322 |
Besetzung der Rheinlande durch französische Truppen | 1794 |
In Metternich bestanden im Mittelalter zwei Rittersitze. An der Stelle des Ottohofes, Stammsitz der Herren von Metternich mit dem Muschelwappen, wurde um 1720 das nach dem Zweiten Weltkrieg abgebrochene Haus Vellbrück errichtet. Dagegen ist Burg Metternich noch im wesentlichen in ihrer alten Bausubstanz erhalten.
Die zwischen dem Swistbach und dem Westhang der Ville am Nordwestrand des Dorfes gelegene Wasserburg ist der Stammsitz der Herren von Metternich mit dem Löwenwappen. Sie bilden eine Seitenlinie der Erbmarschälle von Alfter, zu deren Grundherrschaft das Dorf Metternich bis zum 15. Jahrhundert gehörte. Die spätmittelalterliche Burg wurde im frühen 17. Jahrhundert zur barocken Schloßanlage umgestaltet.
Swistabwärts liegt Hoven, eine Ansiedlung, die sich vermutlich im Laufe der Zeiten von einem kleinen Dorf zu einem Einzelhof zurückgebildet hat. 1368 taucht Hoven erstmals in einer Urkunde aus dem Dunkel der Geschichte auf. 1373 belehnte der Erzbischof von Köln den Bruno von Halle mit der Burg, dem dazugehörigen Hof und 40 Morgen im Kirchspiel Metternich. Von der Burg blieb ebenso wenig erhalten wie von Leutehäusern, nur der Hof konnte sich im Schatten der tausendjährigen Eiche behaupten und sich in den letzten 20 Jahren zu einem ansehnlichen Gestüt entwickeln.
Ein Geschlecht, das sich „von Metternich“ nannte und drei Muscheln im Wappen zeigt besaß um 1325 den wasserumwehrten Hof östlich der Kreuzung der römischen Straße (Bergstraße) mit der heutigen Meckenheimer Straße. Er hieß nach dem Vornamen seiner späteren Herren in drei Generationen Ottohof, dann, nach der Erweiterung zur zweiteiligen Wasserburg und der Einheirat (1545) des Gerhard von Velbrück, Haus Velbrück. Das war der Stammsitz des Adelsgeschlechtes, das den Namen Metternich in ganz Europa bekannt machen sollte.